Andreas, die Medien sind voll von der Flutkatastrophe in Pakistan. Wie sieht es derzeit aus?
Wir sind seit Beginn der Überschwemmungen mit unseren lokalen Partnern in Kontakt. Es sieht wirklich schlimm aus. Alles steht unter Wasser. Mehr als 33 Millionen Menschen sind von der Flutkatastrophe betroffen. Sie haben alles verloren – Häuser, Tiere, Ernten – und mussten in höheren, trockeneren Regionen mit ein paar wenigen Habseligkeiten, die sie retten konnten, Schutz suchen. Laut unserem Partner vor Ort sind über 7.000 Menschen in den Fluten umgekommen. Über 3 Millionen Menschen gelten als obdachlos.
Sind „unsere“ Projekte auch davon betroffen oder sind sie (noch) nicht von den Wassermassen in Mitleidenschaft gezogen worden
In Youhanabad, wo „unser“ Waisenhaus und auch die Schule sind, die wir unterstützen, gibt es derzeit noch keine Überflutung. Problematisch sind aber die vielen Flachdächer, von denen das Wasser nicht ablaufen kann – zumindest nicht schnell genug – und die deshalb vom Einsturz bedroht sind. Davon betroffen sind leider auch „unsere“ beiden Gebäude und die Hauptkirche unseres Partners.
Ausserdem haben wir erfahren — und das ist schlimmer als ein Gebäude zu verlieren -, dass 2 Kinder aus der Kirche unseres Partners gestorben sind, weil sie von Schlangen gebissen wurden. 4 weitere Kinder starben durch Stromschläge, weil Leitungen ins Wasser fielen. Und wäre das nicht schon schlimm genug, konnten sie die Kinder auch nach Tagen noch nicht begraben, weil alles überflutet ist.